bianca


Geburtsdatum: 15.04.2014
Geschlecht: Hündin
Rasse: Herdenschutzhund-Mischling
Schulterhöhe: ca 49 cm, 20 kg
Endgröße: ausgewachsen
Gechipt / Geimpft: 
Kastriert / Sterilisiert:
Mittelmeercheck (MMC): nach Einreise
Ergebnis MMC:   
Handicap / Behinderung: nein
Krankheiten: keine bekannt
Notfall nein
Aufenthaltsort:

Sardinien, HOPE

 

Meine Transportgebühr wurde gespendet durch Hans-Werner O.

Spendenbarometer

René B. 10,-€

Jutta K. 80,-€

Belinski F. 100,-€

Susanne W. 50,-€

Bianca sucht:   
eigene Familie:
Paten:   
Bianca verträgt sich mit:  
Rüden: Hündinnen:
Katzen: unbekannt Kindern:  unbekannt
Voraussetzungen / Optionen:  
Welpen- bzw Hundeschule:  
ländliche Lage / Grundstück:  1,30 m hoch eingezäunt
Wohnung / Reihenhaus:   
Ersthund erwünscht: wäre schön
kann allein bleiben:  unbekannt
Sonstiges:
 Adoptionsvoraussetzungen

 

 

 

monatliche Spende

René B. 7,50€

 



Update 17.11.24

An Bianca sieht man, was ein lebenslanges Dasein im Canile anrichten kann. Sie hat dort über 10 Jahre in einer winzigen Betonzelle ausgeharrt. Schließen wir einen Moment die Augen und stellen uns vor, was wir bzw. unsere Hunde in dieser schier endlosen Zeit alles gemacht und erlebt haben: Unzählige Spaziergänge, toben, spielen, sich im Gras wälzen, schwimmen gehen, in Urlaub fahren, Hundeschule, sich wohlig im weichen Hundebett räkeln, geliebt und gekrault werden…

 

Bianca ist in der gleichen Zeit nur in ihrem Gehege auf und ab gegangen. Als Welpe noch übermütig und voller Tatendrang, dann wurde es immer weniger… Kein Freilauf, keine Bewegungsmöglichkeit, gnadenlos heiße Sommer und kalt-feuchte Winter, immer am selben Ort mit vergitterter Aussicht. Keine Erfahrungen, keine Reize, kaum Menschen. Jahrein, jahraus. Wechselnde Gehege-Genossen, möglicherweise Übergriffe, Stress ums Futter. Gebell und uringeschwängerte Luft rund um die Uhr, garantiert. Das MACHT etwas mit Körper und Seele. Sensible Hunde wie Bianca ziehen sich irgendwann in sich zurück und verkümmern. Aus dem unbedarften Welpen ist ein Angsthund geworden.

 

Bianca hat es in letzter Minute raus geschafft, da wir sie rechtzeitig vor der Schließung des Canile nach HOPE geholt haben. Nach anfänglicher (absolut verständlicher) schierer Panik hat sie verstanden, dass ihr Schattendasein nun zu Ende ist. Ja! Bianca macht kleine Fortschritte. Zaghaft, zögerlich - man muss genau hinsehen. Claudia verwöhnt sie nach allen Regeln der Kunst, Karin und Günter nehmen sich viel Zeit für die liebenswerte Seniorin. ABER:

Bianca geht es auch auf HOPE nicht gut, das muss man ehrlich sagen. Sonntags und donnerstags hallen stundenlang laute Schüsse über das Gelände, weil von Oktober bis März Jagdsaison ist. Bianca versteckt sich dann in ihrer Hütte und macht sich so klein wie möglich.

Dazu neue Menschen, viel Betriebsamkeit, Handwerker…: Jede Art von Veränderung verunsichert einen Angsthund ohne Lebenserfahrung. Wir lassen Bianca öfters nur mit Geschirr und Schleppleine in den Freilauf, damit wir sie leichter wieder einsammeln können. Denn sie hat aus obigen Gründen selbstverständlich Fluchttendenzen, versteckt sich gerne unter Büschen am äußersten Ende des Grundstücks. Beim „Einfangen“ hat sie aber niemals die Idee zu schnappen, sondern bricht in sich zusammen und ist unterwürfig. Sie tut uns so leid…

 

Die Krallen werden im Canile nicht geschnitten. Ablaufen konnte Bianca sie nicht – wie auch! Die Folge ist, dass mit den Jahren das Leben im Nagelbett immer weiter nach vorne gewachsen ist. Lange Krallen schmerzen jedoch beim Auftreten, deshalb hat Bianca ihre Pfoten zur Kompensierung nach innen gedreht. Das erklärt ihre O-Beine vorne. Man kann die Krallen jetzt nur noch begrenzt kürzen, weil man sonst in das Leben schneidet und es dann stark bluten und auch schmerzen würde. Abhilfe schaffen hier eine Papierfeile und Geduld.

 

Sie ist absolut reinlich, löst sich niemals im Gehege, sondern nur draußen und wenn es ruhig ist. Ihr Futter nimmt sie ausnahmslos in ihrer Hütte (= im Verborgenen) zu sich. Und obwohl sie Claudia gut kennt und sich freut, wenn das Essen serviert wird, wartet Bianca bis sie allein ist. Alles muss für sie stimmig und ruhig sein, bevor sie frisst. Futter ist ihr Lebenselixier – die einzige kleine Freude, die sie bisher hat. Nach einem Jahrzehnt ohne Bewegung ist sie selbstverständlich zu moppelig und muss etwas abnehmen. Sie bekommt deshalb bereits kalorienreduziertes Futter.

Bianca ist unglücklicherweise allein im Gehege, weil auf HOPE kein passender Partner für sie verfügbar ist. Jetzt kommt der Winter und auch auf Sardinien ist es dann kalt, feucht und windig – kein Ort für eine ältere Dame mit müden Knochen! Claudia ist bald wieder allein und hat nach Karins und Günters Abreise deshalb viel weniger Zeit für jeden einzelnen Hund.

Bianca muss aus all diesen Gründen unbedingt im Dezember einen Platz finden! Ihr eigenes, erstes und letztes Zuhause.

 

Was wünschen wir uns für Bianca?

Sie braucht feinfühlige Menschen mit viel Verständnis und Geduld, die keinerlei Erwartungen an sie haben. Ein lückenlos eingezäunter Garten, wo sie herumwuseln oder in der Sonne dösen kann, ist Pflicht. Denn es wird dauern, bis Bianca spazieren gehen kann; vielleicht wird sie diesen Mut auch nicht mehr aufbringen. Das sollten Sie wissen. Ein souveräner, ruhiger Ersthund im passenden Alter wäre ideal, damit sie sich orientieren und abschauen kann.

Bianca braucht die Geborgenheit und Wärme eines ruhigen(!) Haushalts, einen weichen Korb, gutes (Diät)Essen und möglichst viele Routinen im Tag, die ihr Sicherheit geben. Ihre Menschen sollten sie dennoch sanft fördern, ohne sie zu überfordern. Von allein kommt Bianca nämlich nicht aus ihrem Schneckenhaus. Liebe und Geduld sind die „Werkzeuge“, die jeden Knoten irgendwann auflösen! Biancas Lebensuhr tickt bereits schneller; sie hat den größten Teil ihres Lebens vergeuden müssen.

 

Deshalb möchten wir sie unbedingt im nächsten Shuttlebus sehen! Zu wem darf unser Angsthäschen reisen? Liebe Stecknadeln, bitte meldet Euch für Biancas Weihnachtswunder!

 

 

Update Oktober 24:

Bianca – seit 14 Tagen bekommt sie endlich Zuwendung und Ansprache…

und es zeigt sich, dass Bianca begreift, wie sehr sich ihr Leben jetzt schon verändert hat. Sie erlebt gerade, dass sie kein Schattendasein mehr führen muss. Unsere KollegInnen vor Ort sprechen sie an und kümmern sich liebevoll um sie. Ihr „Mauerblümchen-Leben“ ist zu Ende und sie macht bereits gute Fortschritte. Optisch wird sie immer schöner; auch wird sie langsam mutiger. Sie braucht sehr verständnisvolle Menschen, die sie weiter fördern und nicht enttäuscht sind, wenn nicht alles nach Wunsch läuft. Ein souveräner und freundlicher vorhandener Hund kann ein guter Therapeut für einen Hund sein, der vom Leben vergessen wurde.

Update 11.10.24:

Bianca, du nettes älteres Mädchen. Du verstehst noch nicht was dir gerade alles so widerfährt:

Dein Leben nimmt nämlich Fahrt auf und das ist eine riesige Freude für alle Kolleginnen und Kollegen.🍀

Zunächst ist zu berichten, dass der Transport vor einigen Tagen nach Hope aufregend war und du erst mal ankommen musstest.

Wir haben dir jedoch gleich am Folgetag die wahnsinnig langen Krallen gekürzt.

Das war sehr sehr aufregend und du warst völlig fertig. Nun hast du dich an den Betrieb auf Hope etwas gewöhnt und wir hatten heute den Mut zu dem nächsten großen Schritt.

Die riiiiesigen Filzplatten an den Oberschenkeln und an der Rute mussten dringend abgeschnitten werden . Leider war dies nur mit einer Schermaschine überhaupt möglich. Der anfängliche Versuch mit einer Schere zeigte sehr schnell: unmöglich !

Jetzt sind diese sicher mehrere Jahre alten Filzanhänge „Geschichte“. Wieder sind wir einen Schritt weiter.

Wir haben dann noch einmal heute erneut die Krallen gekürzt.

Zum guten Schluss war heute noch die Ohrenkontrolle beim Tierarzt.

Puh, was ein Tag für dich Bianca. Wenn du nur wüsstest das sich nun alles für dich zum Positiven wendet.

Jetzt ist Bianca startklar für ihre Familie . 🍀💚

Aktualisierung Juli 2023

Bianca – auf einmal steht sie im „Rampenlicht“…

Man sieht ihr deutlich an, dass sie sich nicht wohl fühlt in dieser Situation ! Das macht uns umso trauriger, denn es zeigt uns wie wenig Zuneigung oder Beachtung ihr geschenkt wurde. Sie ist nur eine von den vielen „Vergessenen“. Sie drängt sich nicht nach vorne bei Besuchern …sie kann sich nicht gut „verkaufen“. Sie hat sich zudem sichtlich Kummerspeck angefuttert und ist nur für den Fototermin in den kleinen Freilauf gelassen worden…hat sie überhaupt eine Chance auf eine Veränderung dieses Lebens ? Wir hoffen doch !!! Gerade Hunde wie Bianca dürfen nicht übersehen werden. Immer wieder sind wir geschockt, wenn wir erfahren, wie lange Hunde wie Bianca schon im Tierheim leben…und wir erfahren nicht wie viele dieser Hunde es nicht durchgehalten haben und verstorben und vergessen sind. Wir wünschen uns für Bianca einen ruhigen Haushalt - gerne ländlich-mit entsprechend eingezäuntem Garten. Sie sollten damit leben können, dass sie Ihnen gegenüber zunächst abwartend und zurückhaltend ist. Ein ruhiger älterer Ersthund wäre eine gute Hilfe für sie, um sich zurecht zu finden. Bianca war unserem Kollegen gegenüber unsicher und ängstlich, jedoch in keiner Weise aggressiv !

Wer hat ein Herz für Bianca ? Wer lässt sie erleben, wie schön das Leben ist ?

Bianca – sie ist eine Heldin !

Sie wartet schon besonders lange auf ihre Menschen und ist darüber alt geworden. Sie kam vermutlich als Welpe ins Tierheim und seitdem hofft sie auf die Chance dieses miese Leben dort verlassen zu können. Sie gibt nicht auf. Jeder Tag, jede Woche, jeder Monat und jedes Jahr harrt sie in der Monotonie ihres Gefängnisses aus.

Wir sehen in ihre Augen und wir versprechen ihr, dass wir ihr helfen. Wir machen Fotos, um die bislang Unsichtbare sichtbar zu machen. Wir erzählen ihr wie viele - auch ältere Hunde - es schon geschafft haben. Wir wissen, dass es manchmal ein Wettlauf gegen die Zeit ist.

Immer gilt das Motto:“ Nicht dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern die verbleibende Zeit mit Leben zu füllen“.

 

Lebensqualität für einen Hund in den „besten Jahren“ bedeutet:

  • auf einer Wiese in der Sonne zu dösen …
  • Ruhe zu haben und nicht den Gestank und das Gebell vieler anderer Hunde aushalten zu müssen (das ist ein enormer Stress)
  • auf einer gemütlichen Gassi-Runde auf interessanten Spuren zu stoßen.
  • genug Futter zu haben
  • gestreichelt zu werden
  • im Winter nicht auf nassem Betonboden schlafen zu müssen und im Sommer in einer stickigen Holzhütte
  • ein würdiges Lebensende zu erhalten….

Einem Hund in den „besten Jahren“ ein zuhause zu geben bedeutet für den Menschen:

  • sich darauf einzulassen, dass die Lebensuhr dieses Hundes vielleicht etwas schneller schlägt
  • einen an Jahren älteren Hund zu haben, der auf dem Lernniveau eines Welpen ist
  • einen Begleiter zu haben, der den Alltag entschleunigt
  • zu erleben, wie wertvoll diese Zeit ist, wenn ihr älterer Hund sich sein Leben zurückholt, und ich verspreche Ihnen, dass es sehr emotionale Momente sein werden…

Bianca ist vermutlich als Welpe im Tierheim gelandet. Dennoch hatte sie keine Option auf Vermittlung. Herdenschutzhund - Mischlinge gibt es auf Sardinien in Hülle und Fülle. Die Schäfer kastrieren ihre Hündinnen nicht.(Sie glauben, die Hündinnen sind dann nicht mehr standorttreu und passen nicht mehr auf die Schafe auf. ) Unerwünschter Nachwuchs wird meistens im Hinterland ausgesetzt und ist dem Schicksal ausgeliefert. Einige werden von Touristen gefunden und ins Tierheim gebracht. Das Leben ist gerettet, aber es bedeutet für die Hunde lebenslänglich eingesperrt zu sein. Somit wartet auch Bianca schon ihr ganzes Leben lang auf ihre Chance. Ihre Augen blicken noch wach und sind voller Hoffnung. Manchmal glauben wir die Hunde wissen, dass ein Fototermin etwas Besonderes ist. Bianca ist sozialverträglich mit anderen Hunden und sicher auch mit Katzen, denn sie kennt sie gar nicht…Sie ähnelt aktuell eher einem Eisbär als einem „Herdi“ . Übrigens werden Herdenschutzhunde nicht geschoren ! Dies hätte eine Verfilzung des nachwachsenden Fells zur Folge. Die 4-5 Kilo zu viel sind der mangelnden Bewegung geschuldet. Es gibt keine Gassi-Gänger wie in einigen deutschen Tierheimen und manche Hunde futtern sich „Kummerspeck“ an. Sie macht deshalb einen gemütlichen Eindruck 😉.Dennoch hat sie bestimmt „Wachqualitäten“ …es ist den Herdenschutzhunden angeboren….

Bianca kennt es nicht mit Menschen unter einem Dach zu leben, aber sie wird es lernen. Dieses ist immer leichter, wenn bereits ein Hund oder Hunde im Haushalt sind. Die „Neuen“ schauen sich vieles ab. Erstaunlicherweise erleben wir immer, dass sie fast zu 100% stubenrein sind. Bianca könnte schlechte Zähne und verdreckte Ohren haben. In italienischen Tierheimen wird nicht danach geschaut….

Einen geriatrischen Check bei Ihrem Tierarzt in Deutschland möchten wir empfehlen.

Wir wissen hier und heute nicht wieviel Zeit ihr noch bleibt…was wäre es für ein Geschenk, wenn sie in ihrem fortgeschrittenem Alter noch die Liebe und Geborgenheit einer Familie erfahren dürfte…

Bitte lesen Sie auch unsere Haltungsbedingungen für Herdenschutzhunde/-mischlinge. Sie gehören nicht in eine Etagenwohnung und lieben es sehr einen Liegeplatz „mit Aussicht“ zu haben.

Video: 6.11.24

Video: 12.06.2023

 

Video: 17.05.2023

 


Ihr Ansprechpartner für diese Vermittlung:

Claudia Hölling

Mobil: 0174 /1903713

E-Mail : c.hoelling@saving-dogs.de

 

Die Angaben zur Körpergröße sind geschätzt. Gewichts- und Altersangaben können, in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Feststellung, abweichen.
Sofern „unbekannt“ angegeben ist, kann saving-dogs leider keine näheren Angaben zu Kinderfreundlichkeit und Katzenverträglichkeit machen.
Krankheiten  geben wir grundsätzlich an, sofern sie uns bekannt sind. Bisher unerkannte Krankheiten können wir nicht ausschließen.