Canile Europa - Eine TRAGÖDIE

Wir alle haben die Katastrophe um die 38 Hunde aus Pippolandia in den Knochen und wissen aufgrund der enormen Resonanz, die uns erreicht, dass es Euch allen genau so geht. Etwas Ähnliches ist aktuell im Gange bei den Hunden im Canile Europa - einem Ort, der schon lange traurige Berühmtheit erlangt hat. Wir müssen jetzt zusammenstehen und verhindern, dass die dort verbleibenden Seelen auch alle verloren sind:

 

Vor einiger Zeit wurde im Canile Europa eine Razzia durch mehrere Behörden durchgeführt, da der Betreiber (ein Tierarzt) z.B. Tagesprämien für Hunde kassierte, die bereits tot waren. Kastrationen wurden nicht vorgenommen etc. Auch fand eine medizinische Versorgung definitiv NICHT statt. Es gab Hunde, denen die Beine unversorgt abfaulten. Die ganze Situation vor Ort wurde sogar im sardischen Fernsehen übertragen und sorgte für einen Medienskandal. Leider nicht für eine Rettung der Hunde...

Das Canile wurde unter richterliche Anordnung gestellt. Da es nicht möglich war, die ca. 1000!! Insassen dort weiter zu versorgen, begann man mit der Auflösung dieses furchtbaren Ortes. Die umliegenden Städte, die eine Kooperation mit dem Canile Europa haben, verbrachten ihre teils 50-60 Hunde auf einmal per LKW in andere Canili – per Fähre sogar bis aufs Festland. Für die Hunde, die sowieso schon sträflich am Limit vegetierten, begann nun ein weiterer Höllentrip. Man steckte sie einfach in ein neues Gefängnis, in Gehege mit bereits bestehenden Gruppen. Das bedeutet so manches Mal Revierkämpfe, Mobbing oder sogar den Tod für die gepeinigten Tiere.

 

Im Moment sind noch 230 Hunde im Canile Europa, die auf ihren Untergang warten. Wir können leider aufgrund unserer Kapazitäten nicht alle unter unseren Schutz stellen. Aber diejenigen, die wir übernehmen, brauchen dringend eine Perspektive! Und nein, es sind wahrscheinlich keine Bilderbuchhunde, die man sich mal eben ins Wohnzimmer setzt und alles läuft direkt rund. Sie haben eine gruselige Vergangenheit, sind vielleicht ängstlich oder krank, kennen NICHTS. Sie alle tragen tiefe seelische Wunden.

 

Was diese Hunde jetzt brauchen, sind Seelengröße, Mut, Unbeirrbarkeit und die Fähigkeit, sich auch bei Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Jede Menge Geduld, Zuwendung und jemanden, der mit ihnen den Weg zurück ins Leben geht. Schritt für Schritt.

Wir suchen Menschen, die unseren Schützlingen aus dem Canile Europa ohne Wenn und Aber die Hand reichen, ihnen ein Zuhause und Geborgenheit geben. Mitleid ist gut, darf aber nicht die einzige Motivation sein. Die Uhr tickt, diese Hunde haben keine Zeit mehr! Wer ist solch ein Fels in der Brandung und kann helfen, bevor auch sie irgendwohin verschwinden?! Bitte prüft Eure Möglichkeiten und Fähigkeiten und meldet Euch so schnell es geht bei unseren Vermittlern. DANKE!

 

Übrigens: Wir haben bereits vor geraumer Zeit angefangen, Hunde aus dem Canile Europa zu befreien. Von den Hunden die wir aus dem Canile E übernehmen konnten, sind viele bereits vermittelt worden. Einige sind noch in Deutsachland auf Pflegestelle.

Deutschland

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Wir setzen unseren Bericht über das unsagbare Leid der Hunde im Canile fort


HURRA - ELLA IST DA! DIE ERSTE VON FÜNF. LANGER ATEM LOHNT SICH!

Wie die meisten von Euch wissen, wurden im Zuge der Schließung des Canile Europa alle dort befindlichen Hunde umgesetzt in andere Canili. So auch diejenigen, die bei uns in der Vermittlung sind. Wir versuchen seit vielen Monaten, sie in unsere Obhut zu bringen. Dazu braucht man sehr viel Geduld, Diplomatie und einen langen Atem, darf nicht aufgeben. Immer wieder kontaktieren wir die Behörden, fragen nach, bringen uns in Erinnerung.

 

Es sind Ella, Carol, Wally, Lentina und Abbanon, die wir schon seit über einem Jahr begleiten.


Heute haben wir fantastische Neuigkeiten: Ella ist auf HOPE in Sicherheit! Wir sind überglücklich, dass die Süße es geschafft hat.

Nun hat sie eine Zukunft.

In Ellas Geschichte liegt eine besondere Tragik, denn sie hatte bereits ein Zuhause gefunden. Ihre Adoptantin hielt all die Zeit seit Ellas Umsetzung an ihr fest und wartete sehnsüchtig darauf, dass sich etwas tut.

Aber irgendwann hat sie die Hoffnung auf Ellas Rettung aufgegeben und die Adoption zurückgezogen. Wir verstehen das absolut, denn irgendwann ist man frustriert und zweifelt am ganzen System. Weil man sich einfach nicht vorstellen kann, dass die Dinge dort komplett anders laufen als wir sie von unseren Tierheimen kennen.

 

Noch einmal: Wir haben dafür viel Verständnis, denn auch wir waren schon fast an dem Punkt, die Hoffnung aufzugeben. Aber eben nur fast. Denn trotz allem haben wir monatelang konsequent Gehege für diese Hunde freigehalten, um sie jederzeit aufnehmen zu können.

Wir tun dies auch weiterhin für die anderen vier. Abbanon hat schon lange ein Zuhause in Aussicht. Ihre Menschen geben, genau wie wir, nicht auf!

P.S.:

Als Ellas Adoptantin erfuhr, das die Süße auf HOPE ist, wurde sofort der Familienrat einberufen. Alle können es kaum erwarten, endlich ihr Mädchen in die Arme zu schließen. Ella hat also ihr ursprünglich angedachtes Zuhause wieder und wird beim nächsten Transport reisen.

Wir freuen uns sehr für Mensch und Hund, dass der Nervenkitzel bald vorbei ist!


Abbanon, Carol, Wally und Lentina sind ENDLICH frei!

Es ist garantiert die Nachricht des Jahres, obwohl wir erst Januar schreiben:

Abbanon, Carol, Wally und Lentina sind endlich aus dem Canile heraus und bei uns auf HOPE in Sicherheit. Wir sind mega-happy und möchten unsere Freude natürlich sofort mit Euch teilen. Also erst mal ein donnerndes 4faches HURRA!

 

Die 4 Unglücksraben sollten im Juni 2020 im Rahmen der Schließung des Canile Europa an uns übergeben werden. Als wir die letzten 10 Hunde, auf die wir unsere Hand gelegt hatten, vereinbarungsgemäß abholen wollten, übergab man uns nur 6 Hunde, weil für Carol, Wally, Abbanon und Lentina aus uns nicht bekannten Gründen eine amtliche Unterschrift auf den Papieren fehlte. Sie wurden quasi vor unseren Augen verladen und einfach in ein anderes Canile verbracht. Seitdem haben wir unermüdlich versucht, sie dort auszulösen. Jedoch mussten erst neue Verwaltungswege eruiert und es musste an neue Türen geklopft werden: Die sardische Bürokratie ist von einer Art, die einen manchmal verzweifeln lässt. Dazu kam die Corona-Krise, viele Behörden schlossen die Pforten. Auch das Gericht, das für eine der Signaturen unbedingt erforderlich ist.

Carol

Wally

Lentina

Abbanon


Es ist seit letztem Sommer kein Tag – und das meinen wir wörtlich - vergangen, an dem diese 4 Hundenamen nicht in unserem Mund, in unseren Köpfen, in einer Mail oder in einem Telefonat präsent waren. Wir waren manchmal voller Hoffnung, dann wieder frustriert, auch mal wütend. Ein Wechselbad der Gefühle, aber immer das Ziel vor Augen: Wir holen sie da raus, werden sie nicht aufgeben.

Aber nicht nur wir haben uns täglich gesorgt und an sie gedacht. Lentina, Abbanon, Carol und Wally haben mittlerweile, ohne es zu wissen, viele Herzen berührt und eine große Fangemeinde. Wir freuen uns darüber sehr und sind unheimlich dankbar für die Hilfsangebote und die überwältigende Anteilnahme. Für das Mitfiebern, das tägliche Suchen nach Neuigkeiten auf unserer Homepage.

 

Heute können wir Euch allen sagen: Es hat sich gelohnt! Man darf nie aufgeben oder verzagen. Mit dem heutigen Tag – der Ankunft auf HOPE – hat für alle 4 ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Man könnte auch sagen: Das Leben selbst hat begonnen, denn vorher haben sie nur vegetiert. Abbanon hat seit vielen Monaten bereits eine Familie, die sehnsüchtig auf sie wartet. Für ihre Menschen ist es sicher sehr hart gewesen, so lange zu bangen und zu hoffen. Aber sie haben unbeirrbar an Abbanon festgehalten und bald werden sie ihre Maus endlich in die Arme schließen können.

 

Carol, Wally und Lentina werden, sobald sie ausreisefertig sind, sofort auf versierte deutsche Pflegestellen reisen. Sie haben so viel nachzuholen. HOPE ist zwar im Vergleich zum Canile der Himmel auf Erden, aber es ist dennoch kein Zuhause oder ein Zuhause auf Zeit mit Familienanschluss. Wir möchten, dass diese Hunde, die so unsagbar gelitten haben, nicht wieder in einem Gehege sitzen. Auch nicht bei uns.

Unsere Pflegestellen sind vertraut mit den Ängsten und Sorgen ihrer Schützlinge. Sie werden sie behüten, sie vorsichtig an alles Neue heranführen und sie ankommen lassen. Sie werden Vertrauensarbeit leisten und sie auf das Leben in einer eigenen Familie vorbereiten. Was bleibt noch zu sagen…..wir sind total happy!!

PS: Carol und Wally haben zusammen ein Zuhause gefunden und werden bereits sehnsüchtig erwartet. Auch Abbanon hat bereits ein Zuhause gefunden.


Titus – ein ganz besonderes Happy end 😊

ein besonderer Hund…ein besonderer Fall …und die Chronologie seines Weges ins Happy end.

 

Im Juli 2019 machten wir Titus und seine Lebensgefährtin Thea für die Öffentlichkeit sichtbar auf unserer Homepage und den Vermittlungsforen.

Wir entdeckten das Pärchen in einem Canile, aus welchem wir von Zeit zu Zeit Hunde für die Vermittlung aufnehmen durften. Ganz besonders liegt unser Blick dann auch auf älteren Hunden, die keine Chance haben ihr Gefängnis lebend zu verlassen. Irgendwann sind sie dort gelandet und in der Regel bedeutet das „Endstation“. Sie werden in ihrem Gefängnis - einsam und von der Welt vergessen - sterben.

Der blinde Rüde Titus lebte mit Thea zusammen und gemeinsam versuchen sie, den Tierheim-Alltag zu überleben. Die beiden hatten damals ein Gehege für sich und dieser Umstand sicherte bislang das Überleben der beiden. Thea ist sehr unterwürfig und Titus körperlich gehandicapt; in einem Rudel mit mehreren Hunden waren sie ideale Kandidaten zu Mobbingopfern zu werden. Diese Gefahr schwebte über den beiden Lebensgefährten. Das Canile sollte geräumt werden, alle Hunde sollten umgesetzt und - willkürlich zusammengesetzt - umgesiedelt werden.  Es hätte tödlich für beide geendet.

 

die ganze Geschichte von Titus ....