Shirley Reinhold

Es gibt sehr viele Möglichkeiten sich sozial zu engagieren, die Schwierigkeit dabei ist, seine Nische zu finden und sich an kleinen Erfolgen zu freuen und nicht vom allgemeinen Scheitern der Welt lähmen zu lassen. Mein Entschluss war dahingehend gefasst, doch was konkret tun? Mit Tieren aufgewachsen, fühle ich mich diesen schon von klein auf tief verbunden. Insbesondere die treuen vierbeinigen Pfoten, die mich als Kind begleitet haben oder diejenigen, die nun ich begleiten kann. Meine Hunde haben mich empathischer gemacht, mich dazu gebracht Verantwortung zu übernehmen und mich auf das Wichtige zu besinnen: Fürsorge anderer. Fürsorge für all diejenigen, die ohne menschliche Unterstützung keine bekommen, die ohne verständliche Stimme sind und keine Macht in dieser Welt haben. So landete ich beim Tierschutz. Natürlich gibt es auch hier in Deutschland schlimme Missstände; überfüllte Tierheime, Verwahrlosung und Grausamkeiten durch menschliche Hand gegen Tiere sind nur einige davon, dennoch gibt es in einigen Ländern gar keine Gesetze gegen Tierquälerei, keine Grundlage, die der Grausamkeit Grenzen aufzeigt und man hoffen darf, dass die Tiere zumindest annähernd artgerecht gehalten werden. So auch auf Sardinien. Durch einen glücklichen Zufall lernte ich den Verein saving-dogs e.V. kennen. Die Menschen, die hinter diesem Verein stehen, setzen sich für ein artgerechtes Hundeleben, Prävention durch Kastration und die Möglichkeit für einen Hund, mehr als nur zu Überleben, sondern ein schönes Hundeleben genießen zu können, ein. Auch ich wollte mich dafür einsetzen. Ich flog mit nach Sardinien, besuchte die Auffangstation Hope und sah mich von einer Lawine an Emotionen - Erschütterung, Enttäuschung, Mitleid, Hoffnungslosigkeit Wut und doch auch Hoffnung - überrollt. Es war zu akzeptieren, dass nicht allen geholfen, nicht alle gerettet werden können. Es sind die kleinen Erfolge. Ich habe es einmal gelesen: Man kann die Welt nicht ändern, doch man kann die ganze Welt für einen Vierbeiner ändern. Auf Hope angelangt, haben die Hunde eine große Chance. Sie haben ein beinahe Ticket nach Deutschland. Doch bis sie tatsächlich ausreisen können, fehlt es an Einigem. Gesundheitliche Fürsorge, Futter, tierärztlicher Behandlung, Impfungen, Chippen, und insbesondere Adoptanten, die den Hund in Deutschland dauerhaft in ihre Familie aufnehmen. Diese müssen in Deutschland ausgewählt, kennengelernt, aufgeklärt, kontrolliert und sensibilisiert werden. Auch spielt Geld dabei eine erhebliche Rolle, denn ohne Spenden, können auch die Tierschützer kaum etwas ausrichten. Nun arbeite ich den Kolleginnen und Kollegen des Vereins zu, nehme Hunde aus Sardinien zur Pflege auf, und erleichtere damit eine mögliche Adoption. Schritt für Schritt, mit viel Geduld. Jeder trägt seinen kleinen Teil zu diesem Prozess bei und dort ein kleines Zahnrädchen sein zu können, erfüllt mich mit Stolz. Zwar sind es Unmengen an Hunden denen noch nicht geholfen werden kann, aber dank Vereinen, wie saving-dogs e.V., dank Menschen, die das tierische Wohl über ihr eigenes stellen, dank Solchen, die ihr erarbeitetes Geld Spenden, gibt es schon sehr viele Happy Ends und irgendwann wird der Tag kommen, wo es mehr artgerecht gehaltene Hunde geben wird, als solche, die in Armut, Einsamkeit und unter grausamer Hand leben oder sterben müssen. Ein weiter Weg, aber ein endloser ist es nicht. Unterstützen Sie uns, Spenden Sie, Geld, Futter, Decken; werden Sie Pflegestelle für einen unserer Schützlinge; werden Sie Adoptant und lassen uns so ein weiteres Happy End schreiben. Denn all das geht nur Hand in Hand, Schritt für Schritt.