Wie versprochen, haben wir den Bauern Tonino, der 28 Hunde beherbergt, besucht. Diejenigen, die die Vorgeschichte noch nicht kennen, finden sie hier Wir möchten vorausschicken, dass wir lernen mussten, die sardischen Gepflogenheiten und Lebensgewohnheiten in einem gewissen Rahmen zu akzeptieren. Anders ist Tierschutz dort nicht möglich. Man kann nicht als Ausländer dort hin kommen und das Leben von irgendwem auf links drehen bzw. mit der Faust auf den Tisch hauen. Das wäre falsch, arrogant und nicht zielführend. Was wir jedoch erfolgreich tun, ist sanft an Überzeugungen zu rütteln und im Gegenzug für Änderungen auch etwas anzubieten. Wir möchten Euch unseren Besuch lückenlos präsentieren und bitten darum, kein vorschnelles Urteil zu fällen bei Sachverhalten, die für uns ziemlich schwer zu schlucken sind.
Die Bauersleute sind, wie gesagt, sehr arm. Mit einer winzigen, sehr ordentlichen Schafskäseproduktion halten sie sich finanziell knapp über Wasser.
Eine zweite Einkommensquelle ist die Jagd, sowohl für den Eigenverbrauch als auch zum Verkauf. Tonino hält deshalb Jagdhunde. Die Rüden sind, damit sie nicht miteinander kämpfen, an langen Ketten und nicht kastriert. Die streunenden Hündinnen kommen, wenn sie in der Hitze sind, einfach vorbei und lassen sich decken. Dann bleiben sie, um ihre Welpen zu gebären.
Genau hier haben wir als erstes angesetzt und angeboten, einige der Hündinnen und auch Welpen in die Vermittlung zu nehmen. Das nimmt den Druck. Im Gegenzug werden wir alle Rüden und Hündinnen nach und nach kastrieren, um eine Geburtenkontrolle zu erreichen. Tonino war zunächst skeptisch, willigte dann jedoch ein. DAS ist es, was wir brauchen. Kooperation und Einsehen.
Durch eine tolle Einzelspende von 100 Euro war es uns möglich, gleich 4 große Säcke Hundefutter mitzubringen. Außerdem haben wir uns mit Wurmkuren und Parasitenprophylaxen bewaffnet und jeden Hund auf dem Gelände gemeinsam mit Tonino behandelt. Er hatte richtig Spaß daran, den Hunden die Tabletten - versteckt in einem Würstchen - zu verabreichen. Er und seine Familie konnten sehen, dass gleich etwas passiert, keine leeren Worte. Da wir alle gerne den delikaten Pecorino (Schafskäse) essen, haben wir – selbstverständlich aus privater Kasse – einige Käselaiber bei ihm gekauft. Die Freude war riesig und Tonino fuhr mit einem Freund, der uns begleitete, sofort in die Stadt, um von dem Geld weiteres Futter für die Tiere zu kaufen. Nichts für sich.
Die Familie war unheimlich gastfreundlich, bestand auf einer gemeinsamen Mahlzeit. Als Nachtisch kramte die Bäuerin die vermutlich einzige Tafel Schokolade im Haus hervor, zerbrach sie in ein Schüsselchen und bot sie uns an. Nun war es an uns, zu schlucken.
Dann führte uns Tonino auf dem gesamten Gelände herum. Alle Hunde sind sehr mager. Das wird sich nun hoffentlich ändern. In einem Verschlag entdeckten wir eine Hündin, die wegen Nahrungsmangel keine Milch produzieren konnte. Ein Welpe lag bereits verhungert neben seinen Geschwisterchen. Wir hoffen, dass die anderen es schaffen, aber es sah nicht gut aus…
Vor einem der Schuppen fanden wir eine Hündin mit einem schlimmen Prolaps. Sie konnte dort auf keinen Fall bleiben, deshalb haben wir sie gleich mitgenommen und in die Klinik gebracht. Es war eine sofortige Operation erforderlich. Die arme Maus wird nun gepäppelt und sobald sie sich auf HOPE erholt hat, werden wir sie in der Vermittlung vorstellen.
Toninos Frau erzählte, dass sie schon einmal eine Hündin mit einem Prolaps hatten. Sie habe viele Monate gespart, um die Operationskosten von 350 Euro bezahlen zu können. Sowohl der große Wille der Familie als auch die Vorstellung, dass ein Hund so lange damit herumgelaufen ist, hat uns die Sprache verschlagen.
Damit so etwas dort nicht wieder passiert und um die Hunde beim Bauern so gut wie möglich zu unterstützen, möchten wir
Wir bitten Euch herzlich um finanzielle Unterstützung, damit wir die Klinikrechnung für die Prolaps-Hündin begleichen können und auch um Aufstockung des Hilfsfonds. So können wir bei einem
weiteren Notfall dort sofort agieren. Auch müssen regelmäßige Ernährung, medizinische Grundversorgung und die Kastrationen finanziert werden. Das ist ein großer Brocken, aber es wird sich lohnen.
Dieses Fleckchen Sardiniens wird künftig ein guter Ort für Hunde sein. Ohne tote Welpen, ohne hungernde Mütter und mit einer wachsenden Geburtenkontrolle.
Wir fassen dies in einem „Topf“ zusammen. Eingehende Spenden kommen ausschließlich Toninos Hunden zugute. So, wie sie benötigt werden.
Spendenstichwort: Toninos Hunde
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Wie immer, zählen wir auf Euch. Auf all die Hundefreunde, die immer wieder ein großes Herz und so unendlich viel Verständnis für die Situation unser sardischen Schützlinge haben. DANKE!