Vom Angsthund zur freudigen Reitbegleiterin

Im Juli kam Anais auf ihre Pflegestelle in die Schweiz. Nach ihrer Ankunft verbrachte sie die ersten vier Tage unter dem Bett. Nur wenn sie sich ganz sicher war, dass sich niemand in der Wohnung aufhielt, verliess sie ihr sicheres Versteck. Von Spaziergängen oder sich auch nur draussen zu versäubern war keine Rede. Nachdem sie fast eine Woche bei uns war, trug ich sie die Treppe hinunter ins Auto. Anais Panik war riesig. Gemeinsam mit unseren anderen Hunden fuhren wir an einen ruhigen Ort ins Grüne. Dort trafen wir auch gleich die Familie die Anais kennenlernen wollte. Die Hündin verkroch sich im Auto in die hinterste Ecke ihrer Box und wollte weder aussteigen noch spazieren. Zuhause wieder angekommen, spürte man deutlich, wie die Wohnung und unsere drei Hunde ihr Sicherheit boten, obwohl ihre Höhle unter dem Bett für sie versperrt war. Statt sich ein neues Versteck unter einem Möbel zu suchen, lag sie fortan auf einem Hundebett. Unsere Freude über die Fortschritte Tag für Tag war gross. Schnell lernte sie die Treppe rauf und runter zu gehen, an der Leine zu laufen, sprang freudig in die Autobox und dies alles in ca.3 Wochen!

 

Anais wurde regelmässig von der Familie besucht. Die scheue Hündin eroberte deren Herzen immer mehr und sie begannen sich ernsthaft zu überlegen, Anais bei sich aufzunehmen. Die Fortschritte waren enorm. Bald begannen wir Denise und Lynn auf Waldspaziergängen mit Pferd und Maultier zu begleiten. Dies meisterte Anais ohne grosse Probleme.

 

Nach mittlerweile 7 Wochen Pflegestelle bei uns, durfte Anais nun zu ihrer neuen Familie zügeln. Ein absolut perfekter Platz. Genau so ein Zuhause hatte ich mir für sie gewünscht. Menschen mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Hundeerfahrung.

 

In der Zwischenzeit ist sie beim Ausreiten mit dabei, hat Freundschaft geschlossen mit all den anderen Tieren ihrer neuen Familie und verliert weiterhin jeden Tag ein Stück ihrer Angst.