NIKITA – DAS WARTEN HAT SICH GELOHNT!

Ach Mensch Niki, ich bin so glücklich, diese Zeilen für dich schreiben zu dürfen. Unter Tränen, weil du uns natürlich fehlst. Egal – heute war dein großer Tag, mein Mädchen: Dein neuer Gefährte Timmi hat dich zusammen mit seinen (jetzt euren) Menschen Monika und Manfred abgeholt und ihr seid gemeinsam nach Hause gefahren, in dein neues Leben.

Als du im August 2018 zu uns kamst, warst du etwas verschüchtert, hast dich dann aber schnell zum Familienhund gemausert und alles genossen, was das Leben auf der Straße dir nicht bieten konnte. Eine Anfrage für dich gab es unverständlicherweise in all den Monaten nicht. Aber dann kam DER Anruf. Du brauchtest nur diesen einen, denn er war perfekt. Timmi hatte im Vorjahr seine Partnerin verloren und trauerte sehr. Auch seinen Menschen fehlte ein zweiter Hund. Wir trafen uns mehrfach, damit du Timmi und seine Familie gut kennenlernen konntest. Der Funke sprang über, du mochtest sofort alle, Timmi blühte sichtlich auf. Die Formalitäten wurden erledigt, in deinem Zuhause wurde umsichtig vorbereitet, was du so brauchst: Lange Brücken in jedem Zimmer, weil du nicht gerne auf glatten Böden läufst. Die gleiche Lederkudde, in der du dich hier wohlig geaalt und geschlafen hast.

 

Du wusstest, dass heute dein Glücktag ist, Niki. Denn du bist wie selbstverständlich mit Timmi ins Auto gesprungen und hast zu Hause in Weilerswist sofort deine Kudde in Beschlag genommen und einen entspannten Familienspaziergang unternommen. Machs gut Süße und schick ab und zu Fotos!

In Liebe, Deine Pflegeeltern

 

Hier ist Nikis Geschichte:

Update 12.09.18 – Nikita macht sich toll!

Nikita durfte ihr Gehege nach langen Monaten verlassen und reiste am 19. August auf ihre Pflegestelle in Radevormwald. Ein enormer Sprung für Niki, denn wieder gibt es so viel Neues, Ungewohntes und teilweise Suspektes. Aber sie zeigt sich sehr interessiert und macht täglich wahre Quantensprünge. Mittlerweile läuft sie prima an der Leine, freut sich auf Spaziergänge. Nikita war vorher niemals in einem Haus, aber sie schaffte die Türherausforderung (schlicht das Hinein-bzw. Hinauslaufen, womit viele ehemalige Streuner anfangs hadern) nach wenigen Tagen. Vom ersten Tag an ist sie absolut stubenrein.

Nikita nimmt die herdenschutzhundtypische Bewachung des Grundstücks bereits wahr und unterscheidet genau, wer verbellt werden muss (Fremde) und wer dazugehört. Auch regelmäßige Besucher, wie die Postbotin, zählten bereits ab dem 2. Erscheinen zur Kategorie „in Ordnung“.

Auch bei anderen Gelegenheiten zeigt sie sich rassetypisch: Strategisch ausgewählter, erhöhter Platz zum Dösen im Garten, um alles im Blick zu haben. Sobald es dämmert, ist sie noch aufmerksamer als tagsüber. Neue Dinge oder Personen werden zunächst aus sicherer Distanz genau geprüft, bevor sie entscheidet, ob sie sich damit näher befasst oder erst mal zurückzieht.

 

Natürlich ist die Hübsche noch etwas unsicher – schließlich birgt jeder Tag für sie Neuerungen. Aber Nikita ist fest entschlossen, ihr neues Leben anzunehmen und erobert in eigenem Tempo ihre Umgebung.

Sie ist absolut katzenverträglich, hat bereits das Sofa für sich entdeckt, Fernseher, Staubsauger etc. interessieren sie kaum. Schmuserunden weiß sie zu schätzen, kann bereits über kürzere Distanzen alleine bleiben und schläft dann artig, macht niemals etwas kaputt.

 

Nikita ist kein Hund, dem es in einem lauten Straßencafé oder in der Innenstadt gefallen würde. Sie braucht ein gut eingezäuntes Grundstück zum Aufpassen, Spaziergänge durch Wald und Wiesen, einen ruhigen Haushalt und Routinen. Kinder sind kein Problem, aber sie sollten schon etwas älter und verständig sein. Einen souveränen, nicht dominanten Rüden an ihrer Seite fänden wir ideal, damit sie sich orientieren kann, ist aber keine Bedingung.

Wer möchte dieser zauberhaften Lady ein Körbchen für immer anbieten? Nikita kann nach Absprache sehr gerne bei ihrer Pflegefamilie besucht werden.

 

Update 02.08.18

Warum Hundeerfahrung? 8 Jahre auf der Straße haben Nikita geprägt. Sie ist sehr vorsichtig, jedoch kann man ihr Vertrauen mit Ruhe und viel Einfühlungsvermögen in relativ kurzer Zeit gewinnen. Die Straße war hart, sie bedeutete aber räumliche Freiheit. Nach all den Jahren ist Nikita nun auf wenige Quadratmeter Gehege beschränkt und schaut täglich sehnsüchtig in die Macchia. Ihre einzige Freude ist es, mit Coco im Auslauf herumzustromern. Sie hat sich mit dieser ebenfalls einsamen Seele angefreundet. Wer kann Nikita zeigen, dass es zwischen Straße und Auffangstation noch etwas viel Schöneres gibt?

 

Nikita 8 Jahre auf der Straße

Nikita war eine Streunerin und ist nicht mehr die Jüngste. Sie wird viele Male Welpen geboren haben. Inzwischen ließen wir sie kastrieren. Nikita ist nun in unserer Auffangstation HOPE untergebracht und könnte spätestens im April ausreisen in ihre Familie. Sie ist noch ein wenig scheu und man merkt, dass ihre Erfahrungen mit den Menschen nicht immer positiv waren.

Wir wünschen uns ein Haus mit großzügigem Garten und hohem Zaun. Auch einen souveränen, aber nicht dominanten Rüden, können wir uns an ihrer Seite vorstellen. Damit wird es für sie leichter, unser Leben zu verstehen und sich einzufügen. Der Mensch sollte kein Mitleid haben, der an ihrer Seite steht, sondern mit seiner Lebenslust und Klarheit Nikita anleiten können. Nikita ist eine ganz sanfte Seele und wir wünschen uns einen Haushalt mit viel Ruhe und Liebe.