Yaeli heißt nun Elly und ist jetzt ein Nordlicht

Ihre Familie schreibt :
Elly ist nun schon fast zwei Monate bei uns und wir mögen sie nicht mehr missen!

Sie reagiert auf ihren Namen und kennt mittlerweile auch die Grundkomandos.

Sie ist allerdings auch schnell überfordert, deshalb gehen wir vorläufig nur zum Freilauf in der Hundeschule

und lassen die Übungsstunde mit den anderen Junghunden ausfallen.

Spaziergänge auf neuem Gelände haben wir auch zeitlich begrenzt, sonst wird es zu viel.

Man vergisst schnell mal, daß sie im Kopf eben doch noch ein Welpe ist.

Das letzte Wochenende war ja für uns sehr aufregend und mit wenig Schlaf verbunden.

In diesem Zusammenhang möchte ich Ihre super Organisation loben.

Wir haben durch die regelmäßigen Sprachnachrichten den Transport mit verfolgt.

Die Übergabe war gut organisiert.

Wir mussten ja noch 6 Stunden fahren und waren Montag morgen gegen 6.50 Uhr endlich in Kappeln.

Mit ein wenig Überzeugungskraft haben wir Yaeli aus der Transportbox bekommen.

Zunächst mussten wir feststellen, daß unsere Hundekörbchen alle zu klein waren, aber der Teppich im Wohnzimmer ist schon sehr bequem,

und sie schläft gerne ausgestreckt.

Unser Garten und auch der Spazierweg sind aufregend. Sie kann an der Leine gut laufen und sie ist stubenrein.

Heute waren wir in einem Zooladen shoppen. Yaeli hat ein neues Halsband, ein Geschirr und einen Mantel bekommen und brav vieles anprobiert.

Dafür durfte sie auch viele Leckerlis ausprobieren.

Yaeli ist zwar noch schreckhaft und unsicher, aber auch ein super tolles Kuschelbaby. Wir können die Menschen nicht verstehen, die sich

gegen sie entschieden haben.

Wir sind jedefalls total glücklich mit ihr.

Das ist Yaeli's Geschichte:

Yaeli kam ins Canile, da war sie gerade einmal ein paar Wochen alt, abgeschoben und alleine gelassen von Jemandem, der sich Mensch nennt. Unsere Wut und Freude liegt hier ganz dicht beieinander, denn dieser Mensch hätte sie auch zum Sterben irgendwo aussetzen oder ihr direkt das Leben nehmen können.

Eigentlich hat ein Hund, der in einem Canile lebt, keine Chance auf eine Vermittlung auf Sardinien, denn es ist enorm schwer, in ein solches herein gelassen zu werden und wenn, dann muss man schon wirklich gute Beziehungen haben. Nun ja, irgendwann nachdem Yaeli schon fast 1 ½ Jahre dort lebte, bekam sie unerwartet Besuch. Die Menschen wollten sie adoptieren. DAS ist wirklich eine Seltenheit und geschieht in einem von hundert Fällen. Bevor Yaeli aber in ihr neues Zuhause ziehen konnte, wurde sie noch kastriert.

So weit, so gut! Da Yaeli aber extrem langes und verfilztes Fell hatte, entzündete sich ihre OP-Narbe und um die Wunde besser reinigen zu können, wurde sie geschoren. Unter diesem Berg von verfilzten, dreckigen und stinkendem Fell, kam eine wunderschöne Hündin zum Vorschein.

Und jetzt raten Sie mal!

Als die sardischen Interessenten Yaeli so sahen, waren sie entsetzt und machten auf dem Absatz kehrt. Nein, so einen hässlichen Hund wollten sie nun nicht mehr adoptieren.

Das ist ehrlich nicht gelogen!

 

Wir erfuhren von Yaelis Geschichte und waren eigentlich gar nicht mehr so erstaunt, denn Sie können sich nicht vorstellen, was man im Tierschutz so alles erlebt. Für uns stand nur fest, sie zu besuchen und kurze Zeit später war es dann auch soweit. Wir fanden Yaeli im hinteren Bereich des Caniles, dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Wir haben sie als freundliche Hündin erlebt und wie schon gesagt, wir finden sie mit ihrer Sommerfrisur wunderschön. Ihr kurzes Stummelschwänzchen wedelte ununterbrochen.

Damit die Wundheilung gut voran geht und sie sich von der OP erholen kann, haben wir die Betreiber des Caniles gebeten, uns Yaeli zu übergeben. Es hat geklappt und die Hübsche lebt nun während ihrer Genesung auf einer privaten Pflegestelle. Dort kann sie aber leider nicht lange bleiben, denn die nächsten Notfälle stehen schon auf unserer Warteliste und wenn die Wunde dann verheilt ist, kommt sie auf unser Hope-Gelände. Dort gibt es zwar eine ganz liebe Kollegin, die sich rührend um die Hunde kümmert, aber dennoch sitzt Yaeli dann wieder in einem Zwinger. Das möchten wir ihr so gerne ersparen und dazu brauchen wir ganz schnell Ihre Hilfe. Wir suchen nun Menschen, die ihr eine Pflege- oder besser noch Endstelle bieten können. Menschen die NICHT sofort aufgeben, wenn es einmal nicht so rund läuft.

Yaelis Erziehung fängt bei 0 an, denn sie kennt ja nichts. Sie ist noch niemals über Gras gelaufen, weiß nicht, was Spaziergänge sind und vielleicht gerät sie in Panik, wenn Sie ihr ein Geschirr oder Halsband anlegen wollen. Daher wünschen wir uns geduldige Menschen, die ihr zeigen, dass sie sich voll und ganz auf Sie verlassen kann.

Ob sie stubenrein ist? Diese Frage können wir Ihnen nicht beantworten, aber wenn Sie diesbezüglich Bedenken haben, ist Yaeli nicht die richtige Hündin für Sie. Bedenken Sie bitte, dass sie noch niemals in einem Haushalt gelebt hat, woher sollte sie also wissen, wo sie ihre „Geschäfte“ verrichten darf.

 

Diese Worte sollen nicht abschreckend auf Sie wirken, sind aber der Erfahrung geschuldet, dass wir schon mehrfach nach gerade einmal zwei oder drei Tagen Anrufe erhalten haben in denen man uns sagte: „Der Hund muss weg. Und zwar sofort. Er kann ja weder das Eine noch das Andere“. Nein, kann er auch nicht und um diese Anrufe zu vermeiden, möchten wir Ihnen ganz ehrlich sagen, was auf Sie zukommen kann und Sie sich wirklich gut überlegen sollten, ob Sie sich der Herausforderung Tierheimhund stellen möchten.