Delfi... Rudi hat entschieden...

und dich zu seiner Herzensdame erwählt.

 

Delfi, dass du so ein schönes Zuhause gefunden hast, freut mich sehr, denn du bist nicht der Hund, der jeden Menschen sofort in sein Herz schließt, im Gegenteil, dein Vertrauen muss man sich erarbeiten. Für dein Frauchen stellt das aber kein Problem dar, denn sie hat das richtige Know-How und die Geduld und vor allem die Erfahrung, die Hunde wie du benötigen, um ein glückliches Leben zu führen.

 

Delfi haben wir von einem Bauern übernommen. Er selbst ist bettelarm, aber er hat das Herz am rechten Fleck und wenn er einem Hund helfen kann, stellte er seine Bedürfnisse immer hinten an. Delfi war eine Streunerin, als sie auf Toninos Grundstück ihre Welpen zur Welt brachte. Sie hatte nie gelernt, menschliche Nähe zu ertragen, im Gegenteil, als Streunerin lebte sie immer in Obacht vor den Menschen und wurde so mit Angst vor uns Zweibeinern genährt. Gut, dass wir so tolle Pflegestellen in Deutschland haben, die sich davon nicht abschrecken lassen und sich der Herausforderung „Angsthund“ stellen, denn nur dort lernen gerade diese Hunde ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Delfi bekam also ihre Chance und durfte zu einer taffen Kollegin reisen. Viele unserer Hunde hatte sie schon auf den richtigen Weg gebracht und ihre Freude, Delfi dahin zu begleiten, war riesengroß. Das erste Zusammentreffen verlief nicht so gut, denn Delfi schnappte in ihrer Angst um sich, sie wusste ja bis dato noch nicht, dass unsere Anja es nur gut mit ihr meinte. Anja war aber auf alles vorbereitet und lies sich nicht von einer knurrenden Delfi einschüchtern. Es dauerte dann auch gar nicht mehr so lange, bis Delfi einen Schalter umlegte. Mit den Hunden und Katzen der Pflegestelle verstand sie sich auf Anhieb und nach und nach, lies sie Anjas Nähe zu und Streicheleinheiten standen von nun an auf der Tagesordnung.

 

Ein toller Fortschritt, aber dennoch blieben die Adoptionsanfragen für Delfi aus, denn im Mittelmeercheck wurde sie auf zwei Mittelmeerkranheiten positiv getestet. Nicht schlimm, denn behandelbar, aber viele Menschen schreckt so ein Ergebnis ab, denn sie glauben, dass der Hund innerhalb der nächsten Wochen oder Monate stirbt. Ich verstehe es oftmals nicht, aber es ist besser, wenn diese Menschen sich dann gegen einen positiv getesteten Hund entscheiden, denn ihre Angst bleibt im Hinterkopf immer bestehen.

 

Sie sind jetzt bestimmt schon ganz gespannt, warum Sie dennoch Delfis Happy-End lesen? Ich verrate es Ihnen gerne! Eine andere Kollegin, auch Pflegestelle für uns, musste einen ihrer geliebten Hunde nach 4 wunderschönen Jahren über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Diesen Hund hatte sie direkt aus einem sardischen Tierheim adoptiert, er war schon alt und auf Leishmaniose positiv getestet worden. Na und sagte sie sich, die Zeit die ihm noch bleibt, soll er in Ruhe und Frieden verbringen dürfen. Aus dieser Zeit wurden 4 Jahre und als er jetzt gehen musste, lag es nicht an der Leishmaniose, sondern an seinem Alter. Die Trauer darüber war nicht nur bei ihr sehr groß, sondern auch bei Rudi, ihrem anderen Rüden. Er lebte immer mit anderen Hunden zusammen und kam nun als Einzelhund überhaupt nicht mit der Situation klar. So wandte sich Frauchen Birgit an mich, denn sie hatte gesehen, dass Delfi und Malu zusammen auf einer Pflegestelle lebten. Ein Treffen wurde vereinbart um zu sehen, wie Rudi auf die Damen reagieren würde.

 

Er reagierte, und zwar auf Delfi, denn die fand er richtig klasse und auch Delfi, die eigentlich nichts mit fremden Hunden oder gar Menschen am Hut hatte, suchte Rudis Nähe und auch an Birgit zeigte sie Interesse, denn sie schnüffelte sie direkt ab. Die Entscheidung war gefallen, oder besser gesagt, Rudi hatte entschieden.

 

Danke Rudi, danke Birgit, ich bin froh, dass ihr Delfi ein Zuhause gegeben habt.

Ab dem 08.03.2020 ist Delfi endlich Familienhund. Sie heißt jetzt Pepper und wohnt nun in Menden.

Mach es gut kleine Pepper, du hast ein super Rudel gefunden.