Gretchen... Von der Hölle auf Erden in den Himmel auf Erden...

Gretchen vegetierte 12 lange Jahre in einem berüchtigten Canile vor sich hin, bevor wir sie bei einem unserer Besuche dort fanden. Wir waren schockiert und wütend zugleich, denn Zweibeiner hatten aus diesem Vierbeiner ein Schatten seiner selbst gemacht. Von Angst vor den Menschen geprägt, drückte sich Gretchen in die hinterste Ecke ihres Zwingers und fiel in eine sogenannte Schockstarre. Für uns ist das aber kein Grund, den Hund seinem weiteren Schicksal zu überlassen, im Gegenteil, wir setzen alle Hebel in Bewegung, um gerade diesen armen Geschöpfen zu helfen. Auch bei Gretchen hatten wir Erfolg, denn schon ein paar Wochen später konnten wir sie auf unser Hope Gelände übernehmen. Hier zeigte sich dann das ganze Ausmaß von Gretchens bisherigem Leben. Nicht nur, dass ihre Augen komplett mit Fell zugewachsen waren, auch konnte sie kaum Kot absetzen, denn im Laufe der 12 Jahre hatte sich ein Sack aus Filz im Analbereich gebildet, der den abgesetzten Kot auffing und so an Gretchen hing. Hier möchten wir einmal auf die teilweise fiesen Kommentare einiger Menschen eingehen, die uns immer wieder erbost fragen, warum man ausgerechnet einen Hund aus dem Ausland holen muss und ob es hier denn nicht genug Hunde in deutschen Tierheimen gibt, die man vermitteln kann. Doch, die gibt es und auch sie haben es verdient, ein schönes Zuhause zu finden, aber diese Zweifler möchten wir fragen, ob sie schon einmal so einen Hund in einem deutschen Tierheim gesehen haben?

 

Nun ja, hier hört Gretchens bisheriges schlimmes Leben auf, denn ein Leben mit Liebe und Fürsorge hat jetzt begonnen. Ihre Familie ist uns sehr gut bekannt, denn sie haben schon mehrere Hunde unseres Vereins adoptiert und fast alle gehörten zu den Vergessenen. Mit Hilfe dieser tollen Menschen haben sie wieder angefangen zu leben und konnten die Vergangenheit hinter sich lassen. Gretchen hat zwar noch einen langen Weg vor sich, um auch an diesen Punkt zu kommen, aber ihre Familie lässt ihr alle Zeit der Welt. Für sie gibt es kein „Geht nicht“, für sie gibt es nur „Wird schon“. Wir sind auf jeden Fall guter Dinge und sind überglücklich, dass es in der heutigen Zeit noch so tolle Menschen gibt.

 

Gretchen wurde am 26.01.2020 adoptiert und wohnt nun in Ostenfeld.

Gretchen, gut dass du dich nicht aufgegeben hast, denn dir wurde ein neues Leben geschenkt.