Cocos Herz hat endlich Frieden gefunden!

Wir freuen uns über alle Maßen, dass unser Coco endlich wieder glücklich ist. Oft haben wir es mit gebrochenen Knochen, offenen Wunden oder schlimmen Ohrenentzündungen zu tun. Hier können wir sofort einschreiten, Medikamente geben, eine Operation veranlassen. Wenn jedoch ein Hund mit gebrochenem Herzen in unsere Obhut kommt, ist es ganz schwer oder sogar unmöglich, in unserer Auffangstation eine Heilung herbeizuführen. An dieser Stelle eine Kurzfassung seines Leidensweges. Die ganze traurige Geschichte finden Sie ausführlich hier.

 

Unser Coco und seine Lebensgefährtin Lilly waren die Hunde unseres Nachbarn auf Hope. Unzertrennlich. Sie kamen regelmäßig zu uns, um sich Futter zu holen. Wir kastrierten Lilly, übernahmen ihre letzten Welpen von Coco, versorgten beide mit Parasitenprophylaxen. Plötzlich verschwand Lilly. Coco verlor völlig die Orientierung, suchte seine Herzensdame Tag und Nacht, kümmerte sich nicht mehr um die Schafe. Der Bauer wollte ihn deshalb nicht mehr. Wir sahen ihn abmagern, trauern, rastlos umherschnüren. Es brach uns das Herz. Sehr spät erfuhren wir, dass Lilly von Hundefängern eingesammelt und in ein Tierheim gebracht worden war. Wir versuchten alles, um Cocos Gefährtin von dem zuständigen Tierschutzverein zu übernehmen, aber dies wurde abgelehnt und Lilly nach Deutschland vermittelt. Damit Coco nicht auch den Hundefängern zum Opfer fällt, fingen wir ihn unter großen Mühen ein und brachten ihn nach Hope. Dort zeigte sich täglich, wie furchtbar er unter dem Verlust von Lilly litt. Er weinte, trauerte, fraß nicht. Unsere Claudia kennt alle Tricks, um Hunde aufzubauen und sie zum fressen zu bewegen. Aber auch sie verzweifelte teilweise und wir alle hatten große Angst um Coco. Wir erzählten seine traurige Geschichte, machten ihn sichtbar. Aber es tat sich lange Zeit nichts für diesen großartigen Hund.

 

Coco hörte irgendwann auf zu weinen, zog sich völlig zurück, lag nur still in seinem Gehege, auch wenn er seine Freilaufzeit hatte. Gott sei Dank schafften es einige Hündinnen von Hope, ihn aus der Reserve zu locken. Zaghaft freundete er sich mit ihnen an, begann wieder zu fressen. Aber jedes Mal, wenn er Freundschaft mit einem Mädel geschlossen hatte, wurde es adoptiert und reiste ab. Coco erlitt immer und immer wieder einen Verlust. Aus dem einst so stolzen Rüden war ein gebrochenes Häufchen Elend geworden.

 

Dann endlich wendete sich das Blatt! Coco bekam ein ganz tolles Pflegestellenangebot. Ein Haus mitten im Wald, ein riesiges Grundstück, die Pflegemama ist immer für ihn da und signalisierte uns, dass Coco, wenn er sich bei ihr wohlfühlt, für immer bleiben darf. Und so reiste Coco am 19. September nach Hattingen. Wir alle waren glücklich, aber auch gespannt wie es weitergeht. Cocos Pflegemama war unbeirrbar und hat seine Geschichte absolut verinnerlicht. Sie versprach ihm, dass er niemals wieder verlassen wird. Sie machte sich auch keine Sorgen, wenn sie vor Herausforderungen stand: Coco oben auf der Treppe und traute sich nicht mehr runter. Wie bekomme ich Coco in den Kofferraum des Autos? Sie löste mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen solche Dinge und holte sich auch Rat, wenn nötig. Coco mied plötzlich bestimmte Areale des Gartens. Seine Pflegemama sinnierte warum, beobachtete. Die Lösung war, dass ihn dort die vielen Kastanienschalen pieksten. Nun fegt sie kurzerhand jeden Morgen den Abschnitt und Coco läuft vertrauensvoll an ihrer Seite. Dies sind nur kleine Beispiele dafür, wie sehr die beiden sich zusammengerauft und auf einander eingestimmt haben. Er ist verschmust, genießt die ungeteilte Liebe und Zuwendung, passt auf das Haus auf. Er ist endlich angekommen im Leben, unentbehrlich geworden. Coco ist glücklich. Und wir sind es auch, weil nun aus seiner Pflegestelle ein Zuhause geworden ist. Sein Zuhause.

Coco, wir wünschen Dir und Deinem Menschen endlose schöne Jahre! Lasst bald von Euch hören, ja?