Spillo – Zuckerschnute ist endlich angekommen!

Ich freue mich sehr, heute Spillos Happy End schreiben zu können. Lange musste der Schatz auf seine Familie warten. Musste sich zurück ins Leben „kämpfen“, nachdem wir ihn, schwer gebeutelt von der Kette auf Sardinien, befreien konnten. JETZT endlich bist du angekommen, du Süßer. Deine Menschen und wir freuen uns darüber riesig!

 

Fortan lebst du mit deiner Familie, die wirklich im Vorfeld sehr viel für dich auf sich genommen hat, in Gütersloh. Zunächst musste im Garten noch so einiges geändert und an deine „Kletterqualitäten“ angepasst werden. Spillo, deine Familie hat wirklich keine Kosten und Mühen gescheut, um dich dann endlich im weit entfernten Vilsbiburg bei deiner Pflegestelle glücklich in die Arme zu schließen. Besser hättest du es nicht antreffen können! Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen alles Gute und eine wunderschöne gemeinsame Zeit! Danke liebe Familie F., dass Sie Spillo so viel Liebe schenken!

 

Bitte lassen Sie immer wieder von sich hören!

 

Spillos Geschichte:

 

SPILLOS WELT IST GENAU 4 METER LANG!

Wir rufen heute sehr eindringlich um Hilfe für den kleinen Spillo. Der hübsche Jagdhundrüde ist ca. 5 Jahre alt. Und jeden einzelnen Tag seines jämmerlichen Daseins liegt er an einer Kette, die 4 Meter lang ist. Das ist seine ganze Welt. Leider hört der Albtraum damit nicht auf: Spillo hat weder eine Hütte noch einen Unterschlupf. Nicht mal ein rostiges, verbeultes Metallfass zum hineinkriechen – was auf Sardinien das übliche Minimum darstellt. Stellt es Euch bitte bildlich vor:

Der arme Knopf ist ständig Regen, Sturm, glühender Hitze und im Winter feuchter Kälte ausgesetzt. Der Untergrund ist nicht etwa Gras oder Erde. Nein, Spillos Platz auf dieser Welt besteht aus dicken Steinen und Geröll, während er weicheren Boden und schattenspendende Bäume wie zum Hohn in Sichtweite hat. Seine Kette ist zu kurz, er kann nicht dorthin…Spillo harrt aus, versucht zu überleben, weil sein Instinkt es ihm befiehlt. Aber wie viel Leid und Härte kann er noch ertragen??

 

Wie wir von diesem haarsträubenden Notfall gehört haben? Nun, er kam von unserem Bauern Tonino. Tonino erzählt vielen Nachbarn, dass wir ihm helfen und endlich trägt unsere Arbeit Früchte! Es machte die Runde und landete auch bei der Frau des Jägers, dem Spillo gehört. Dem Jäger selbst ist der Hund völlig egal – er ist nämlich jagduntauglich. Seine Frau hatte jedoch Mitleid und wandte sich an Tonino. Der wiederum kontaktierte umgehend einen unserer Freunde auf Sardinien. Und nun müssen wir ran, um Spillos Martyrium zu beenden! Das Einverständnis des Halters zur Übernahme haben wir inzwischen.

 

Spillo ist verständlicherweise sehr verängstigt und scheu; unser Freund war bei ihm. Da er von Menschen nichts Gutes erwartet, versuchte er zu flüchten, was die Kette schnell beendete. Nach gutem Zureden ließ sich Spillo dann den Kopf kraulen, mit Augen wie Untertassen und zitternd…

 

Wir können unserer Erfahrung entsprechend nur mutmaßen dass - wie üblich -versucht wurde, die Jagdtauglichkeit in ihn hineinzuprügeln. (Es gibt hier keinerlei Beweise, das ist uns wichtig).

 

Jetzt muss unbedingt der Teil folgen, in dem alles wieder herausgestreichelt wird!

 

Wir sind derzeit auf HOPE voll belegt. Sobald ein Gehege frei wird, werden wir Spillo übernehmen. Er muss sich dann erst einmal erholen. Wir planen, ihn in der Folge mit einer netten vierbeinigen Sozialarbeiterin zu vergesellschaften. Wenn das klappt, könnte er schon vieles von seiner Gehege-Partnerin abgucken. Dazu müssen wir ihn aber erst besser kennenlernen. Auf HOPE wird er umsorgt und erfährt schon menschliche Nähe und Zuwendung. Aber wir möchten ihn dann möglichst mit dem nächsten Shuttlebus nach Deutschland bringen, damit seine seelischen Wunden optimal heilen.

 

Wir suchen deshalb schon jetzt dringend Menschen, die bereit sind, sich auf einen traumatisierten und ängstlichen Hund einzulassen. Die sich zutrauen, mit seinem Stress umgehen zu können und sich auch durch etwaige Rückschritte nicht beirren lassen.

Was Spillo braucht, ist ein Fels in der Brandung. Kontinuität, Sicherheit, Verlässlichkeit. Jemanden, der bedingungslos zu ihm hält, erst einmal nichts erwartet und dennoch vieles geben kann. Möglicherweise kein leichter Job, zugegeben. Vielleicht überrascht uns Spillo aber auch, indem er sein neues Leben schneller annimmt als erwartet. Wir wissen es nicht. Aber Jagdhunde sind sehr sensibel und anschmiegsam, besitzen feinste Antennen für alles…

 

Wir wünschen uns für Spillo ein Zuhause, das ihn zurück ins Leben holt. Auch ein Pflegestellenangebot wäre eine Riesenhilfe für ihn. Er ist jung und kann das schaffen, wenn ihm jemand die Hand reicht. Jagdhundfans, bitte an die Front!