Wie ist der Maremmano zu erziehen

Prägung, Sozialisierung, Gewohnheiten und Vertrauen bilden die Basis für eine gelingende Erziehung. Für eine gute Prägung und Sozialisierung sorgen unsere Pflegestellen - bei der Adoption eines Welpen natürlich Sie selbst! - einfach, indem Sie den Hund am täglichen Leben teilhaben lassen.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, müssen Sie sich das Vertrauen eines Maremmano erst verdienen und sich dessen Tag für Tag als würdig erweisen, Zuverlässigkeit und Ruhe ausstrahlen. Aufbrausendes, unberechenbares, ungerechtes oder gar gewalttätiges Verhalten kann dieser sensible Hund ausgesprochen übel nehmen. Er hat feinste Antennen dafür und ein sehr gutes Gedächtnis, kann mit Rückzug oder Auflehnung reagieren. Damit erreichen Sie absolut nichts. Ihre Zuneigung und Freundschaft hingegen werden ihn ständig motivieren. Abwechslungsreiches Training und Beschäftigung tun das Übrige zu einem harmonischen Zusammenleben. Über Lob und körperliche Zuwendung lässt sich sehr viel erreichen.

 

In manchen Situationen muss einfach ruhige Beharrlichkeit gelebt werden - besonders in der Pubertät der Rüden. Für den Maremmano gilt einmal mehr: In der Ruhe liegt die Kraft!

Wenn es die Situation erfordert, muss man auch bestimmt und resolut auftreten, wobei "resolut" nicht mit "gewaltsam" zu verwechseln ist! Zum einen, um den Hund in seinem typischen Schutzverhalten zu begrenzen, aber auch, um ihn vor distanzlosen Fremden zu schützen. Maremmani lassen sich weder gerne von Fremden anfassen noch streicheln. Sie sind Unbekannten gegenüber äußerst reserviert und argwöhnisch. Die Aufgabe des Menschen ist es, hier die große Individualdistanz des Herdenschutzhundes zu wahren.

Durch eigenständiges, unabhängiges und umsichtiges Handeln zeigen Sie Ihrem Hund einen berechtigten Führungsanspruch. Damit ist Eigenständigkeit gegenüber dem Hund und gegenüber anderen Menschen gemeint. Von Ihrem Hund - insbesondere von einem klugen Herdenschutzhund, der genau auf Ihre Reaktion und Ihr Verhalten achtet - sollten Sie sich generell weder beim Essen, Arbeiten oder dem Einhalten der eigenen Richtung beim Spaziergang stören lassen. Gleichzeitig fördert alles, was die Bindung fördert, auch Ihre Autorität: Kontaktliegen, gemeinsames Unterwegssein und andere gemeinsame Aktivitäten.

 

Beim Füttern ist zu beachten, dass es weniger wichtig ist, ob der Mensch oder der Hund zuerst isst. Wichtig hingegen ist, dass sich von Anfang an bei der Fütterung eine Art Ritual bildet und sich das Füttern und anschließende Fressen komplett in Ruhe abspielen. Aufgeregtes oder gar forderndes Verhalten sollte sofort unterbunden werden, bevor es sich festigt.

Bei der Erziehung eines Welpen ist es wichtig, dass er seinen natürlichen Folgetrieb ausleben kann und sich an selbstständiges Kontakthalten zu Ihnen gewöhnt. Der Welpe läuft in geeigneten Auslaufgebieten ohne Leine und ohne ständiges Rufen. Nimmt der Hund Blickkontakt zu Ihnen auf oder kommt freiwillig wieder in Ihre Nähe, kann er durch freundliche Ansprache belohnt und damit in seinem Verhalten bestätigt werden.

 

Wer sich für einen Maremmano entscheidet und sein Vertrauen gewinnt, hat einen Freund für´s Leben!